Indirekte Amortisation: Eine clevere Finanzierungsstrategie für Wohneigentum

Die Finanzierung eines Eigenheims erfolgt in der Schweiz in der Regel über eine Hypothek. Dabei wird ein Teil der Hypothekarschuld im Laufe der Zeit zurückbezahlt – dieser Prozess wird als Amortisation bezeichnet. Eine besondere Form davon ist die Amortissement indirect, die eine flexible und steuerlich attraktive Möglichkeit zur Rückzahlung bietet. Doch wie genau funktioniert sie und wann lohnt sich diese Variante?


Was ist indirekte Amortisation?

Im Gegensatz zur direkten Amortisation – bei der die Hypothekarschuld durch regelmäßige Zahlungen direkt reduziert wird – erfolgt bei der indirekten Amortisation keine unmittelbare Tilgung des Hypothekarkapitals. Stattdessen werden die Amortisationszahlungen auf ein gebundenes Vorsorgekonto, meistens ein Säule-3a-Konto oder eine 3a-Versicherung, eingezahlt. Diese Gelder bleiben dort angespart und werden erst zu einem späteren Zeitpunkt (z. B. bei der Pensionierung oder nach einer bestimmten Laufzeit) zur Tilgung der Hypothek verwendet.


Vorteile der indirekten Amortisation

  1. Steuerersparnis: Die Einzahlungen in die Säule 3a sind bis zu einem gesetzlich festgelegten Betrag steuerlich abziehbar, was die Steuerlast erheblich reduzieren kann.
  2. Konstante Hypothekarzinsen: Da die Hypothekarschuld nicht sinkt, bleibt der Schuldzinsabzug bei den Steuern erhalten – ein weiterer steuerlicher Vorteil.
  3. Kapitalbildung: Das angesparte Vorsorgevermögen wird verzinst bzw. je nach Anlagestrategie sogar gewinnbringend investiert.
  4. Finanzielle Flexibilität: Wer sich für eine indirekte Amortisation entscheidet, behält den vollen Betrag der Hypothek aufrecht und kann so liquide Mittel anderweitig einsetzen oder sparen.

Nachteile und Risiken

  • Anlagerisiko: Bei der Wahl einer 3a-Lösung mit Wertschriften besteht ein gewisses Risiko von Wertverlusten.
  • Gebundene Mittel: Das eingezahlte Kapital ist in der Regel bis zur Pensionierung oder bis zum Immobilienverkauf gebunden.
  • Geringere Zinsersparnis: Da die Hypothekarschuld nicht sinkt, verringern sich auch die Zinskosten nicht.

Wann ist die indirekte Amortisation sinnvoll?

Die indirekte Amortisation eignet sich besonders für:

  • Gutverdienende, die von der Steuerersparnis profitieren möchten.
  • Personen mit langfristigem Anlagehorizont, die das 3a-Kapital renditeorientiert investieren möchten.
  • Eigentümer, die ihre Liquidität erhalten und nicht direkt in die Hypothek investieren wollen.

Fazit

Die indirekte Amortisation ist eine attraktive Alternative zur direkten Schuldentilgung, insbesondere für Personen mit hoher Steuerbelastung und langfristigem Anlagehorizont. Sie kombiniert Altersvorsorge, Steueroptimierung und Immobilienfinanzierung auf clevere Weise. Eine fundierte Beratung durch einen Finanzexperten ist jedoch ratsam, um die optimale Lösung individuell abzustimmen.